In den ersten Jahrzehnten seines Bestehens erschienen nicht weniger als 24 Bände des CDS. Nach 1909 wurde die Arbeit jedoch faktisch eingestellt. Allerdings wurde das Projekt nie gänzlich aufgegeben, vielmehr konnte 1941 noch einmal ein Band des Hauptteils I (CDS I/B 4) im Druck erscheinen. Als Planvorhaben der 1950 wiederbegründeten „Historischen Kommission für Sachsen“ wurde das Editionsvorhaben mit deren Eingliederung in die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig im Jahr 1956 schließlich ein Akademieprojekt. Jedoch konnte es auch in diesem Rahmen zunächst nicht weiter gefördert werden.
Nach der friedlichen Revolution und der Gründung des Freistaats Sachsen 1989/90 setzten intensive Bemühungen zur Wiederaufnahme der Arbeit am CDS ein. Während sich das 1997 gegründete Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV) in Dresden die Bearbeitung der auf Sachsen konzentrierten Hauptteile II und III des CDS zur Aufgabe machte, führte die Sächsische Akademie der Wissenschaften die Edition des überregional und international bedeutsamen Hauptteils I mit den Urkunden der regierenden Markgrafen von Meißen und der Landgrafen von Thüringen in einem faktischen Neubeginn fort. Nachdem erste, 1998 begonnene Bemühungen 2002 zunächst zu einer Wiederaufnahme der Codex-Arbeit im Rahmen des Akademieprojekts „Quellen und Forschungen zur Sächsischen Geschichte“ führten, konnte 2008 ein durch das Akademienprogramm gefördertes eigenes Projekt „Codex diplomaticus Saxoniae“ an der Akademie eingerichtet werden.
Weitere Informationen zur Geschichte des Vorhabens:
Tom Graber und Mathias Kälble, Der Codex diplomaticus Saxoniae. Mediävistische Grundlagenforschung an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, in: Denkströme. Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften 5 (2010), S. 169–176.
http://denkstroeme.de/heft-5/s_169-176_graber-kaelble