Technologische Innovation und medizinischer Fortschritt eröffnen Chancen, bringen aber zugleich Herausforderungen für moderne Gesellschaften mit sich, welche oft als Gefahr für traditionelle Werte angesehen werden. Resilienz sozialer Systeme und Gesellschaften meint die Fähigkeit, auf eine bestimmte Form von Bedrohung vorbereitet zu sein. Im Kontext des technologischen Fortschritts kann Resilienz befähigen, Innovation zu begleiten, um durch eine notwendige Anpassung des normativen Regulierungsrahmens mit der neuen Innovation zurecht zu kommen.
Zahlreiche technologische Innovationen und generell medizinischer Fortschritt werden in verschiedenen Gesellschaften ethisch unterschiedlich beurteilt, besonders zwischen West- und Osteuropa. Deutlich ist, dass die politische Teilung Europas infolge des Zweiten Weltkriegs fundamentale Auswirkungen auf Ethik-Debatten in beiden Teilen hatte.
Ziel des Projekts ist es, Werte, die der Bewertung technologischer Innovation und des medizinischen Fortschritts in Ländern West- und Osteuropas zugrunde liegen, zu identifizieren und wissenschaftlich zu analysieren. Durch eine vergleichende Untersuchung ethischer Diskussionen und normativer Rahmen in Deutschland und Tschechien können Unterschiede aufgezeigt und Gemeinsamkeiten benannt werden. Es soll darum gehen, ein gemeinsames Werte-Fundament zu identifizieren, um einen ethischen Rahmen zu gewinnen, der für einen ethischen Umgang mit technologischer Innovation und Fortschritt in der Medizin sorgt.
Projektgruppe
- Florian Steger, Prof. Dr. phil. habil. [Projektleiter]