Am 29. und 30. Juni 2018 findet das inzwischen vierte Rice–Leipzig Lovett Seminar mit dem Schwerpunkt "Wissenschaftliche Weltanschuung um 1900. Natur – Evolution – Geist" statt. Veranstaltet wird es von der Universität Leipzig sowie der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Seit 2012 kommen Vertreterinnen und Vertreter der Humanities an der Rice University (Houston/Texas) und der Universität Leipzig in zweijährigen Abständen zu den nach dem Gründungspräsidenten der Rice University benannten „Rice-Leipzig Lovett Seminars“ zusammen, auf denen im transatlantischen, fächerübergreifenden Dialog Grundlagenprobleme der Geistes- und Humanwissenschaften erörtert werden – wie die Zukunft der Geisteswissenschaften, die Funktionen von Kanon und Kanonbildung oder das Verhältnis von Naturalismus und Normativität.
Das diesjährige Lovett Seminar nimmt das Verhältnis von Natur, Evolution und Geist in der wissenschaftlichen Weltanschauung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in den Blick. Dabei geht es vor allem um die Wirkung der deutschsprachigen Philosophie und Wissenschaften des 19. Jahrhunderts in ganz Europa und Nordamerika. Die Beiträge nähern sich dem Thema von Seiten der Philosophie, Theologie und Geschichtswissenschaft, der Literaturwissenschaften und der Wissenschaftsgeschichte.
PROGRAMM
Freitag, 29. Juni 2018
10.00 Uhr Monika Wohlrab-Sahr (Direktorin des Leibnizprogramms der Universität Leipzig)
Begrüßung
10.15 Uhr Pirmin Stekeler-Weithofer (Leipzig)
Einführung in das Programm der Tagung
Sektion 1 (Chair: Pirmin Stekeler-Weithofer)
10.30 Uhr Steven Crowell (Rice)
Neo-Kantianism between Science and Worldview
11.30 Uhr Christian Emden (Rice)
Agency without Humans? Otto Caspari, Otto Liebmann, and the neo-Kantian Image of Evolutionary Theory
12.30 Uhr Mittagspause
Sektion 2 (Chair: Dieter Burdorf)
14.30 Uhr Birgit Harreß (Leipzig)
Die ästhetische und wissenschaftliche Entdeckung des Unbewussten im vorrevolutionären Russland
15.30 Uhr Nicolas Berg (Leipzig)
Die Universalität der Völkerpsychologie. Zur Neukonstituierung eines Wissensfeldes im 19. Jahrhundert
16.30 Uhr Kaffeepause
Sektion 3 (Chair: Marco Frenschkowski)
17.00 Uhr Roderich Barth (Leipzig)
Rudolf Ottos Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Naturalismus und weltanschaulichen Darwinismus
18.00 Uhr Ortrun Riha (Leipzig)
Evolutionslehre und Naturphilosophie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
19.30 Uhr Abendessen
Samstag, 30. Juni 2018
Sektion 4 (Chair: Pirmin Stekeler-Weithofer)
10.00 Uhr Paul Ziche (Utrecht)
Psychology, anti-relativism, and comprehensive unification
11.00 Uhr Christian Schmidt (Leipzig)
Naturphilosophie als Weltanschauung (Wilhelm Ostwald)
12.00 Uhr Mittagspause
Sektion 5 (Chair: Dieter Burdorf)
14.00 Uhr Stephanie Bremerich (Leipzig)
Der klinische Blick. Zur Naturalisierung und Pathologisierung von Abweichung am Ende des 19. Jahrhunderts
15.00 Uhr Uwe Steiner (Rice)
„Strenge Wissenschaft“. Anmerkungen zur Konzeption und Rezeption von Husserls Logos-Aufsatz von 1911
16.00 Uhr Abschlussdiskussion
– anschließend interne Diskussion der Planungsgruppe –
Weitere Informationen finden Sie hier: www.sozphil.uni-leipzig.de