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Rückblick: Podiumsdiskussion "Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?"

Hans Wiesmeth, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, begrüßte die Gäste zur ersten acatech am Dienstag Veranstaltung außerhalb Bayerns. Die anschließende Podiumsdiskussion moderierte Helene Köpf, German Resource Research Institute (GERRI). Am Beispiel von Kupfer verdeutlichte Jens Gutzmer, Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf und Mitglied der ESYS AG „Rohstoffe“, in seinem Impulsvortrag die enormen Herausforderungen. Obwohl Kupfer sehr gut aus Altprodukten wiedergewonnen werden könne, decke das Recycling nur 17 Prozent des weltweiten Kupferbedarfs. Eine vollständige Kreislaufwirtschaft für metallische Rohstoffe werde eine Utopie bleiben, so führte Jens Gutzmer aus, da sich Verluste bei der Verarbeitung und auch während der Nutzung nicht vermeiden ließen. Recycling und Bergbau – beides sei in Zukunft daher nach wie vor notwendig.

Welche Metalle sind für Zukunftstechnologien besonders wichtig?

Eine Schlüsselfunktion werden metallische Rohstoffe wie Kobalt, Nickel, Kupfer und Platingruppenmetalle (PGM) haben, so Christian Hagelüken von der Umicore AG & Co. KG. Energiewende und der Übergang zur E-Mobilität können aus seiner Sicht nur gelingen, wenn wir den Einstieg in die Kreislaufwirtschaft schaffen. Bisher seien wir aber weit davon entfernt, die Potenziale für hochwertiges Recycling zu nutzen. Martin Bertau, TU Bergakademie Freiberg und Ordentliches Mitglied der SAW, wies auf ungenutzte Potenziale im Bergbau in Deutschland hin.

Das Wirtschaftsministerium überarbeitet gerade die Rohstoffstrategie der Bundesregierung. Diese Strategie müsse dabei helfen, Standards und Instrumente weiterzuentwickeln, sagte Michael Reckordt von PowerShift e.V., einem Verein für eine ökologisch-solidarische Energie- & Weltwirtschaft. Man müsse die Außenwirtschaftsförderung an Sorgfaltspflichten koppeln und eine verantwortungsvolle Beschaffung fördern, führte er weiter aus. Darüber hinaus müsse die Politik Anreize für die Reparierfähigkeit und Langlebigkeit von Produkten schaffen, zum Beispiel mit Hilfe einer Verschärfung der Ökodesignrichtlinie.

Wir brauchen eine Debatte, wie wir Rohstoffverbrauch nachhaltig und global gerecht gestalten können

Die konkreten Handlungsmöglichkeiten der Endverbraucher seien begrenzt, sagte Alena Bleicher, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Bürgerinnen und Bürger könnten zum Beispiel über Initiativen zu gesellschaftlichem Wertewandel beitragen. Diese Inititativen müssten aber auch durch Produzenten aufgegriffen werden. Michael Reckordt befürwortete eine Debatte darüber, wie wir unseren Rohstoffverbrauch nachhaltig und global gerecht gestalten können. Das Ziel sei einerseits, den absoluten Verbrauch von Rohstoffen zu senken und andererseits, menschenrechtliche und ökologische Standards bei Importen von Rohstoffen zu setzen.

Rückblick Veranstaltungsprogramm
Weitere Informationen finden Sie unter: www.acatech.de


Fotorückblick

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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunfstechnologien?«, Eröffnung durch Prof. Dr. Hans Wiesmeth, Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Foto: Claudia Strauß, acatech
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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?«, Einführungsvortrag von Prof. Dr. Jens Gutzmer, Gründungsdirektor des Ressourcentechnologie-Instituts Freiberg, Foto: Claudia Strauß, acatech
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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?«, Foto: Claudia Strauß, acatech
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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?«, Foto: Claudia Strauß, acatech
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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?«, Foto: Claudia Strauß, acatech
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Podiumsdiskussion »Woher kommen die Metalle für Zukunftstechnologien?«, Foto: Claudia Strauß, acatech
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