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Neue Erkenntnisse auf der Konferenz zur „Sprache und Kultur des Alten Russland“ in Nowgorod

An der Konferenz nahmen mehr als 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Russland, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Italien und den USA teil. Sie wurde durch ein wissenschaftliches Exkursionsprogramm ergänzt, das die Besichtigung archäologischer Grabungs- und Restaurierungsstätten der russischen Schriftlichkeit und Kunst im russischen Norden umfasste.

In ihrem Vortrag auf der Konferenz gab Dr. Marija Lazar einen Einblick in die sprachlichen Besonderheiten des Lübischen und des Sächsisch-magdeburgischen Rechts. Sie zeigte unter anderem, dass die Entwicklung der Rechtssprache von der Richtung der Übersetzung abhängig war. So wurden in Ostmitteleuropa die slawischen Urkunden ins Niederdeutsche übersetzt, was zu slawischen Entlehnungen im Niederdeutschen führte, wie etwa „den kop slan/slagen“ / „den Kopf schlagen“, d.h. sich ehrenvoll verbeugen, oder „uppe de koninges hand“ / „auf der Hand des Königs“, d.h. unter der Schirmherrschaft des Königs. Dagegen beeinflusste in Mitteleuropa bei Übersetzungen aus dem Deutschen ins Slawische die Richtung sowie die wortwörtliche Übersetzungstechnik sogar Veränderungen im grammatischen System der Zielsprache.

Das Projekt „Das sächsisch-magdeburgische Recht als kulturelles Bindeglied zwischen den Rechtsordnungen Ost- und Mitteleuropas“ ist der Verbreitung des Sachsenspiegels und des Magdeburger Stadtrechts in den Ländern Ostmitteleuropas (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland) unter Berücksichtigung der rechtlichen und sprachlichen Prozesse gewidmet. Unter Einbeziehung der laufenden einschlägigen Forschungen in den genannten Ländern wird im Ergebnis die Rezeption des sächsisch-magdeburgischen Rechts in Osteuropa in handbuchartigen Publikationen dargestellt und rechts- sowie sprachgeschichtlich untersucht. Neben seiner wissenschaftlichen Ausrichtung will das Vorhaben einen Beitrag zur Hervorhebung kulturgeschichtlicher Gemeinsamkeiten in einem modernen Europa leisten.

Weiterführende Informationen: www.magdeburger-recht.eu

Foto: Maria Lazar Ausgrabungen in Novgorod / Foto: Dr. Maria Lazar

Termine
Öffentliche Frühjahrssitzung 2024 12.04.2024 16:00 - 18:00 — Festsaal des Alten Rathauses zu Leipzig, Markt 1, 04109 Leipzig
DIKUSA-Projekt: Forschungstag mit Halbzeitbilanz 15.04.2024 13:00 - 17:30 — Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB), Klemperersaal, Zellescher Weg 18, 01069 Dresden
Öffentlicher Vortrag zum Thema Deutsche Kunst – jüdische Identität 19.04.2024 11:15 - 12:15 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
RECHT HABEN WOLLEN. Wie sollen gesellschaftlich brisante Themen in der Wissenschaft debattiert werden? 07.06.2024 09:00 - 18:00 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
26th International Conference of the European Association for South Asian Archaeology and Art 16.09.2024 - 20.09.2024 — Universität Leipzig, Augustusplatz 10, 04109 Leipzig
Texttransfer und intertextuelle Bezüge in den Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit 07.10.2024 - 09.10.2024 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
… darf man das? 21.10.2024 19:00 - 21:00 — Kupfersaal Leipzig, Kupfergasse 2, 04109 Leipzig
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Denkströme IconDas Open Access (Online-)Journal der Sächsischen Akademie der Wissenschaften:

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