128 Projekte an 188 Arbeitsstellen: Das Akademienprogramm ist das größte geistes- und sozialwissenschaftliche Langzeitforschungsprogramm Deutschlands und weltweit einzigartig. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt im Rahmenprogramm Geistes- und Sozialwissenschaften auf seiner Homepage jeden Monat ein Projekt des Akademienprogramms vor. Im Dezember 2022 wird dort das Vorhaben Klöster im Hochmittelalter: Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle vorgestellt.
Ob Theologie, Schrifttum, Wirtschaftsorganisation, Heilkunde, Architektur oder selbst das Unterhaltungsspiel – im ansonsten so vermeintlich finsteren Mittelalter waren Klöster ausschlaggebend für gesellschaftliche Entwicklungen: Dort wurde Lesen und Schreiben gelehrt, Wissen bewahrt und generiert, etwa durch kunstfertige Abschriften sakraler oder auch weltlicher Texte. Zahlreiche Klostergemeinschaften verfügten über eigene landwirtschaftliche und handwerkliche Betriebe. Sie legten auch Klostergärten mit Nutz- und Heilpflanzen an, woraus sich nicht nur die Arzneimittelkunde entwickelte, sondern auch ein reger Handel. Kurzum, Klöster waren zwar als autarke Gemeinschaften organisiert, wirkten aber weit über die Klostermauern hinaus.
Welche neuen und innovativen Formen der Lebensgestaltung mittelalterliche Klöster und Religionsgemeinschaften zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entwickelten, das erforscht seit 2010 das interakademische Forschungsprojekt „Klöster im Hochmittelalter. Innovationslabore europäischer Lebensentwürfe und Ordnungsmodelle“. Die beiden Arbeitsstellen sind an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig angesiedelt.
Zum Beitrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung:
https://www.geistes-und-sozialwissenschaften-bmbf.de/de/Innovationslabore-Kloster-im-Hochmittelalter-2771.html