Im August 1617, hundert Jahre nach Luthers Reformation, wurde die Fruchtbringende Gesellschaft gegründet. Während sich die christlichen Mächte im Konfessionalismus verrannten und der Dreißigjährige Krieg heraufzog, pflegte die Fruchtbringende Gesellschaft, die sich als erste in die Tradition der frühneuzeitlichen Akademien Italiens stellte, einen anderen, friedensgesinnten und überparteilichen Ansatz, für den sie Führungsschichten des ganzen Reichs und darüber hinaus gewann. Unter dem Leitmotto „Alles zu Nutzen“ und unter dem Sinnbild der nützlichen Kokospalme verpflichtete sie fast 900 Mitglieder auf soziale Tugenden und die Regulierung und stilistische Kultivierung der deutschen Sprache, also auf ein irenisches Projekt. Die Beiträge dieses Sammelbandes aus der Wolfenbütteler Arbeitsstelle des Akademieprojekts Die deutsche Akademie des 17. Jahrhunderts - Fruchtbringende Gesellschaft erläutern bisher meist unbekannte Aspekte dieser Sprachakademie und legen Zeugnis ab von 30 Jahren Forschungsarbeit. Der reich kommentierte Abbildungsteil wird an einem Büchertisch vorgestellt.
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Die Vorträge:
Prof. Dr. Klaus Conermann: Über die Reformation hinaus. 1517 – Fruchtbringende Gesellschaft –1617
Dr. Andreas Herz: Sprache und Kommunikation. Zur gesellschaftlichen Utopie der Fruchtbringer
Dr. Gabriele Ball: Gespräche im Alltag der Akademie: der Gesellschaftsbrief
Dr. Alexander Zirr: Die Fruchtbringende Gesellschaft und ihre Verbindungen nach Leipzig
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen!
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