Zu einem virtuellen Werkstattbesuch lädt das Akademieprojekt Wissenschaftliche Bearbeitung der buddhistischen Höhlenmalereien in der Kuča-Region der nördlichen Seidenstraße am 4. März 2022, 11 Uhr, ein. Neben Einblicken in die aktuelle Arbeit, steht auch der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt des Werkstattbesuchs. Nach den Vorträgen ist Zeit für Rückfragen und Gespräche.
Virtueller Werkstattbesuch
Auf der Spur – Dokumentation und Entschlüsselung buddhistischer Malereien der Kuča-Oase
Vorträge
Prof. Eli Franco
Einführung
Dr. Ines Konczak-Nagel
Kuča-Malereien digital erfasst
Dominika Klimaszewski, M.A.
Buddha, Mönche und Dämonen in den Seitengängen der Teufelshöhle (Kizil, Höhle 198)
Ji Ho Yi, M.A.
Texte und erzählende Malereien über Kinder aus den Höhlen von Kizil
Anmeldung
Um am virtuellen Werkstattbesuch teilzunehmen, schreiben Sie bitte eine E-Mail an kleindienst@saw-leipzig.de, um die Zoom-Zugangsdaten zu erhalten.
Über das Projekt
Die buddhistischen Höhlenanlagen der an der Nördlichen Seidenstraße gelegenen Kuča-Region (Uigurisches Autonomes Gebiet Xinjiang, VR China) wurden insbesondere wegen ihrer beeindruckenden Wandmalereien im Jahr 2014 ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Die ca. zwischen dem 5. und 10. Jh. entstanden Malereien gehören zu den wichtigsten Quellen für die Erforschung der transkulturellen Vernetzung des antiken Königreichs von Kuča. Denn obwohl sie in enger Beziehung zur Kunst Indiens stehen, sind sie in einem Stil ausgearbeitet, der gemischt ist mit Elementen aus dem Mittelmeer- und dem syrisch-iranischen Raum sowie später aus Ostasien.
Da viele der Malereien von den Preußischen „Turfan-Expeditionen“ in dieses Gebiet zwischen 1902 und 1914 zerstört wurden, indem sie große Teile abnahmen und nach Berlin brachten, ist es eine der Aufgaben des Projekts, den ursprünglichen Kontext der in Berlin aufbewahrten Malereifragmente virtuell zu rekonstruieren. Die Erschließung des gesamten Expeditionsmaterials, zu dem neben den Originalen auch Fotos der Höhlen und von im Krieg in Berlin zerstörten bzw. nach St. Petersburg verbrachten Malereien sowie zahlreiche weitere Dokumente der Expeditionen zählen, soll der Verantwortung für dieses einzigartige Kulturgut gerecht werden.