Am 14. Oktober 2021 wurden die Akademiemitglieder Prof. Dr. Jörg Kärger und Prof. Dr. Jürgen Caro mit dem renommierten Eni-Award in der Kategorie „Advanced Environmental Solutions“ ausgezeichnet. Da coronabedingt eine Teilnahme an der offiziellen Zeremonie im Quirinal-Palast in Rom in Anwesenheit des Präsidenten der Republik Italien, Sergio Mattarella, nicht möglich war, folgten Jörg Kärger und Jürgen Caro nun der Einladung des Botschafters der Republik Italien, Armando Varricchio, zur Entgegennahme des Eni-Preises in seiner Residenz in Berlin am 15. März 2022.
An der Zeremonie und dem anschließenden Abendessen nahmen zahlreiche Persönlichkeiten aus Industrie und Wissenschaft teil, darunter Roberto Cimino (ENI-Vizepräsident) und Helmut Schwarz (ENI-Preisträger 2015 und Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung von 2008–2017). In seiner Begrüßungsrede sprach der Botschafter unter anderem in bewegenden Worten über den Krieg in der Ukraine und betonte gerade auch in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Wissenschaft für das friedliche Zusammenleben der Völker.
Der Eni-Preis wird in den drei Hauptkategorien „Energy Transition“, „Energy Frontiers“ und „Advanced Environmental Solutions“ ausgelobt und dient der Förderung von Initiativen zur besseren Nutzung von Energiequellen. Er wurde bisher 13 Mal vergeben und zählt mit einem Preisgeld von jeweils 200.000 Euro zu den höchstdotierten industriellen Wissenschaftspreisen.
Jörg Kärger und Jürgen Caro erhielten den Eni-Preis für „Fortschrittliche Umweltlösungen“ (Advanced Environmental Solutions) für ihre Forschung zum Schutz von Luft, Wasser und Boden sowie zur Rekultivierung von Industriestandorten, darunter speziell für ihre Arbeiten, die zur Entwicklung von Mikro-Bildgebungsverfahren für die In-situ-Beobachtung von diffusiven Molekülströmen in nanoporösen Materialien führten. Diese Techniken wurden zur detaillierten Untersuchung der Diffusion in Metal Organic Framework (MOF) und Covalent Organic Framework (COF) Membranen eingesetzt. Diese Arbeit hat zur Entwicklung neuer Materialien geführt, die in bahnbrechenden katalytischen Membranreaktoren eingesetzt werden und die Betriebsbedingungen für zahlreiche Anwendungen mit Trennprozessen verbessern können. Diese Materialien haben eine exzellente Wasserdurchlässigkeit und einen hohen Grad an Selektivität für hydrophile Substanzen, insbesondere Farbstoffe, gezeigt. Die Einfachheit der Synthese, kombiniert mit der Fähigkeit, Membranen mit den gewünschten spezifischen Eigenschaften herzustellen, ist ein vielversprechender Schritt nach vorn auf dem Gebiet der Wasser-Nanofiltration.