Im Jahr 2009 hat das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst ein neues Programm zur Förderung der geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschung in Sachsen begründet. Mit der wissenschaftlichen Begutachtung der
Projekte ist die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig betraut. Das in diesem Rahmen geförderte Projekt Database and Dictionary of Greek Loanwords in Coptic (DDGLC) am Ägyptologischen Institut der
Universität Leipzig hat im April 2010 seine Arbeit aufgenommen.
Im Akademie-Kolloquium stellt sich das Vorhaben nun vor.
Griechische Wörter in ägyptischen Sätzen, ägyptische Laute in griechischer Schrift.
Das Ägyptische im Schmelztiegel des Hellenismus
Vorträge:
Mathew Almond (DDGLC):
Greek in Egypt: Cultural and Linguistic Change (Vortrag in englischer Sprache)
PD Dr. Sebastian Richter (Universität Heidelberg / DDGLC):
Die Neuverschriftung des Ägyptischen: Vom hieroglyphenbasierten Schriftsystem zum koptischen Alphabet
Im Anschluss Diskussion.
Durch die Feldzüge Alexanders des Großen im 4. Jh. v.Chr. wurde das Griechische zur wichtigsten Verkehrssprache des östlichen Mittelmeerraums. In Ägypten war es mehr als 1000 Jahre, vom 4. Jh. v.Chr. bis ins 8. Jh. n.Chr., neben der Landessprache in Gebrauch und beherrschte den täglichen Schriftverkehr in Verwaltung und Wirtschaft, Rechtswesen und Privatleben. Der Einfluss des Griechischen auf das ägyptische Idiom der Zeit – dank der Quellenlage der am besten bezeugte Sprachkontakt der Antike! – manifestiert sich im Koptischen, der in griechischer Schrift notierten jüngsten Sprachstufe des Altägyptischen mit seinen mehreren Tausend griechischen Lehnwörtern. Die lexikographische Erfassung und Auswertung dieses bedeutenden Lehnwortschatzes ist Ziel des Pilotprojekts Database and Dictionary of Greek Loanwords in Coptic (DDGLC) am Leipziger Ägyptologischen Institut. Das von diesem Projekt gestaltete Kolloquium wird die “Hellenisierung” Ägyptens auf den drei Ebenen Kultur, Sprache und Schrift thematisieren.