Prof. Dr. Randall Q. Snurr ist mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Forscher der Northwestern University (Evanston, USA) ist Korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Der mit 80.000 Euro dotierte Preis wird Snurr an die Universitäten Erlangen und Leipzig führen. Dort wird er seine Forschung zur Entwicklung neuer nanoporöser Materialien für umweltfreundliche und nachhaltige Technologien fortsetzen. An der Northwestern Universität ist Snurr Professor für Chemie- und Bioingenieurwesen (McCormick School of Engineering).
“Ich freue mich sehr drauf, eine längere Zeit in Deutschland zu verbringen und mit Forschern auf Weltklasse-Niveau zusammenzuarbeiten“, teilte Prof. Dr. Randall Q. Snurr mit. „Im Rahmen meines Forschungsaufenthalts in Deutschland plane ich, sowohl mit Matthias Thommes in Erlangen als auch mit Jörg Kärger und Roger Gläser in Leipzig zusammenzuarbeiten“, so der Preisträger. Nach seiner Promotion war Snurr an der damaligen Fakultät für Physik und Geowissenschaften der Universität Leipzig als Humboldt-Forschungsstipendiat bei Prof. Jörg Kärger tätig – dem heutigen Leiter der Strukturkommission „Ausbreitung in Natur, Technik und Gesellschaft“ an der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.
In seiner Forschung arbeitet Snurr an der Entwicklung neuer nanoporöser Materialien für nachhaltige und umweltschonende Systeme etwa in der Energiewirtschaft. Mit seiner Arbeitsgruppe in Evanston hat er hierzu bereits wichtige Beiträge geleistet – etwa zur Wasserstoffspeicherung, zur CO₂-Abscheidung, zur Abscheidung von PFAS und anderen Schadstoffen aus Wasser sowie zur Gewinnung von Wasser aus der Atmosphäre. „In Erlangen und Leipzig möchten wir nun besser verstehen, wie Diffusion in sogenannten ‚hierarchischen‘ nanoporösen Materialien funktioniert“, erläutert der Wissenschaftler. „Diese verfügen über Hierarchien unterschiedlich großer Poren, was für die Materialentwicklung für einer Reihe industrieller Anwendungen wichtig sein könnte.“ Prof. Dr. Randall Snurr entwickelt auch weltweit genutzte Open-Source-Software und Datenbanken für die Modellierung von Diffusionsprozessen auf molekularer Ebene. Seine wissenschaftlichen Arbeiten wurden bisher in etwa 350 Publikationen veröffentlicht und über 60.000 Mal zitiert.
Snurr leitete die 11. Konferenz der alle zwei Jahre stattfindenden interdisziplinären Diffusion-Fundamentals-Reihe, die im Juli 2025 in Evanston Forschende aus über 60 Ländern zusammenbrachte. Zur Reihe gehört auch die gleichnamige Open-Access-Fachzeitschrift, deren aktuelle Ausgabe Snurr mit herausgab. Konferenz und Fachzeitschrift laufen unter der Federführung der Sächsischen Akademie der Wissenschaften, genauer gesagt, ihrer Strukturkommission „Ausbreitung in Natur, Technik und Gesellschaft“.
Zum Humboldt-Forschungspreis:
Jedes Jahr verleiht die Alexander von Humboldt-Stiftung bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise. Der Preis ist Teil der Initiative 1000-Köpfe-plus des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt. Er ist mit 80.000 Euro dotiert und würdigt international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachrichtungen aus dem Ausland für deren bisheriges Gesamtschaffen. Sie werden zusätzlich eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben an einer wissenschaftlichen Einrichtung in Deutschland gemeinsam mit dem dortigen Fachkollegium durchzuführen. Möglich ist ein Aufenthalt von insgesamt einem halben bis zu einem ganzen Jahr, der auch zeitlich aufgeteilt werden kann.
(Northwestern University / SAW)