Im Akademie-Kolloquium am 28. April 2017 um 11:15 Uhr stellen die Mitarbeiter des Akademievorhabens Monumenta Germaniae Historica – Sachsenspiegelglossen die Edition der Sachsenspiegelglossen vor.
Der Sachsenspiegel ist das bedeutendste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Aufgrund seiner zeitlichen Wirksamkeit über mehr als 600 Jahre und seiner Rezeption in Europa zwischen Barcelona und Kiew gehört er zu den großen Kulturleistungen, welche der mitteldeutsche Raum hervorgebracht hat.
Das Akademievorhaben „Monumenta Germaniae Historica - Sachsenspiegelglossen“ befasst sich mit der Edition einer bislang kaum in ihren Überlieferungsdimensionen und Wirkungszusammenhängen erforschten Quellengattung des spätmittelalterlichen Rechts. Es handelt sich um die Glossen zum Sachsenspiegel. Das in Mitteldeutschland zwischen 1220 und 1235 niedergeschriebene Rechtsbuch konnte sich in den Jahrhunderten nach seiner Entstehung deshalb so eindrucksvoll behaupten, weil es durch Glossen mit den beiden Universalrechten des Mittelalters, dem römischen und kanonischen Recht, wissenschaftlich verbunden worden war. Von den Glossen sind wichtige Impulse für die Weiterentwicklung des Sachsenspiegelrechts ausgegangen. So war es z. B. von ganz entscheidender Bedeutung, die Regelungen zum Schatzfund- und Silberschürfrecht mit dem für Sachsen so wichtigen Bergrecht in Einklang zu bringen. Wie dieses mittels der Buch’schen Glosse (um 1325) gelang, soll beispielhaft in der Entwicklung bis zum heute geltenden Recht gezeigt werden.
Programm
Vorträge
Was sind und zu welchem Zwecke ediert man Sachsenspiegel-Glossen?
Wem gehör(t)en die „Himmelsscheibe von Nebra“ und andere „Bodenschätze“? Von Sachsenspiegel-Landrecht I 35 zum Schatzfundrecht, Schatz- und Bergregal der Gegenwart
Mit anschließender Diskussion.
Der Eintritt ist frei. Interessenten sind herzlich willkommen!