Aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus haben die Stadt Leipzig und die Messeleitung die Leipziger Buchmesse abgesagt. Betroffen davon sind auch die Leipzig-liest-Veranstaltungen in der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Diese werden nicht stattfinden.
Der juristische Umgang mit Krieg und staatlichen Gewaltverbrechen steht im Zentrum des Wirkens von Benjamin B. Ferencz, dem die Quellenedition „Kriegsverbrechen, Restitution, Prävention“ gewidmet ist. Anlässlich von Ferenczʼ 100. Geburtstag und der Publikation der Quellenedition geben die Herausgeber des Bands am 12. März 2020 um 20 Uhr im Rahmen von "Leipzig liest" Einblicke in das Leben und Wirken des Vorkämpfers für das Völkerrecht.
Der 1920 geborene amerikanisch-jüdische Jurist Benjamin B. Ferencz beteiligte sich an der Verfolgung der deutschen Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs, wirkte als Ankläger in einem der Nürnberger Nachfolgeprozesse und war im Anschluss über viele Jahre mit der Restitution und Entschädigung für jüdische Opfer des Nationalsozialismus befasst. Seit den 1970er Jahren setzte er sich für die Neugestaltung des Völkerstrafrechts ein und avancierte zur Symbolfigur für die Einrichtung des Internationalen Strafgerichtshofs.
Teilnehmende: Dan Diner, Constantin Goschler, Marcus Böick, Julia Reus
Moderation: Juliane Victor
Die Publikation ist im Rahmen des Projektes Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig entstanden. Das Forschungsvorhaben ist Teil im Akademienprogramm, das als derzeit größtes geistes- und kulturwissenschaftliches Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland von Bund und Ländern getragen wird. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.