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6. International Conference on Historical Lexicography and Lexicology (ICHLL) – 25. bis 28. Juli 2012 in Jena

Der Lehrstuhl für Indogermanistik, dem zwei Wörterbucharbeitsstellen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig angegliedert sind, möchte dabei der Tagung ein besonderes Profil geben, das auf der eigenen Tradition gründet – mit ihren Schwerpunkten Sprachgeschichte und Mehrsprachigkeit sowie Wörterbüchern, die in dieser Tradition stehen. Nicht unwesentlich ist in diesem Zusammenhang, dass – entgegen den Trends in manchen Ländern – Etymologie und weiter zurückliegende Sprachstufen thematisiert werden. Hier kann und muss die Notwendigkeit entsprechender Forschung gezeigt werden. Welche Vorbildrolle den großen europäischen Wörterbuchprojekten dabei zukommt, ist Gegenstand mehrerer Vorträge, kommt aber auch bei der Vorstellung gerade erst angelaufener und zukünftiger Vorhaben zu weniger intensiv untersuchten Sprachen zum Vorschein.

 


Bei der Konzeptionierung der Tagung wurde auch berücksichtigt, dass Historische Lexikographie und Lexikologie kaum mit einem eigenen Lehrstuhl an Universitäten und Hochschulen präsentiert sind. Dementsprechend wenige Studiengänge gibt es. Nachwuchswissenschaftler, die sich auf diesem Gebiet profilieren möchten, haben daher wenig Gelegenheit die unterschiedlichen Forschungsansätze kennenzulernen und an einer wissenschaftlichen Diskussion teilzunehmen. Die Tagung bietet ihnen einen Rahmen, ihre Forschungsergebnisse vorzustellen.

Die Tagung soll darüber hinaus Mehrsprachigkeit nicht nur in Vorträgen zum Gegenstand haben, sondern auch in Sachen Wissenschaftssprache ein Zeichen setzen. Es sind daher neben dem Englischen auch Deutsch und Französisch als Vortragssprachen zugelassen. Gerade für Lexikographen ist Mehrsprachigkeit eine Notwendigkeit.

Schließlich ist seit einigen Jahrzehnten die Frage der Digitalisierung aktuell. Die ICHLL versteht sich auch hier als „Treffpunkt“. Dadurch ergibt sich für Sprachwissenschaftler ein Einblick in die Probleme von online-Wörterbüchern. Das entsprechende Verständnis hilft bei der Konzipierung neuer Wörterbücher und schult für laufende Projekte. Die historische Lexikographie ist bei diesem Prozess unter neuem Blickwinkel gefragt. Die mehrdimensionalen Möglichkeiten eines online-Wörterbuchs erlauben die Inkorporation verschiedener lexikologischer Ansätze. Anregungen können dabei von teils auch zeitlich weiter zurückliegenden Wörterbuchkonzepten kommen. Ebenso können Erkenntnisse zur Gestaltung zweisprachiger Wörterbücher in die Konzeption mehrsprachiger einfließen. Besonders hervorzuheben ist dabei das Potential, das die angekündigten Vorträge zu nicht-indogermanischen und nicht-europäischen Sprachen haben. Eine eigene Problematik im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist der Einbezug von Korpora.

Mit Jena ist erstmalig eine Stadt in Deutschland Austragungsort dieser inzwischen etablierten Zweijahrestagung. Jena selbst hat eine lange Wörterbuchtradition, die von Otto Böhtlingks herausragendem „Sanskrit-Wörterbuch“ (1855–75, 7 Bände, gemeinsam mit Rudolph Roth), Karl Cappellers „Sanskrit-Wörterbuch (1887) über Friedrich Kluges „Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ (25. Auflage 2011) bis zu den heutigen Projekten reicht: Thüringisches Wörterbuch (Friedrich-Schiller-Universität Jena und Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig), Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig), Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext (Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig).

Das Programm der Tagung teilt sich in die genannten drei Bereiche „Historische Lexikologie“, „Historische Lexikographie“ und „Digitalisierung von Wörterbüchern“. Zum Rahmenprogramm gehören eine vom Lehrstuhl für Indogermanistik mitkonzipierte Ausstellung „Wörterbuchprojekte aus Jena“, ein gemeinsames Abendessen in den historischen Rosensälen der Universität und die Vorstellung von alten Drucken historischer Wörterbücher, die in der Handschriftenabteilung der Thüringischen Universitäts- und Landesbibliothek aufbewahrt werden.

Termine
RECHT HABEN WOLLEN. Wie sollen gesellschaftlich brisante Themen in der Wissenschaft debattiert werden? 07.06.2024 09:00 - 18:00 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
Akademie-Forum: "Gender in Grammatik und Sprachgebrauch" 28.06.2024 16:00 - 18:00 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
26th International Conference of the European Association for South Asian Archaeology and Art 16.09.2024 - 20.09.2024 — Universität Leipzig, Augustusplatz 10, 04109 Leipzig
Texttransfer und intertextuelle Bezüge in den Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit 07.10.2024 - 09.10.2024 — Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Karl-Tauchnitz-Straße 1, 04107 Leipzig
… darf man das? 21.10.2024 19:00 - 21:00 — Kupfersaal Leipzig, Kupfergasse 2, 04109 Leipzig
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