In diesem Jahr laden mehrere Institutionen, darunter auch die Sächsische Akademie der Wissenschaften, zu einer Vortragsreihe über den Nobelpreisträger Werner Heisenberg, der Mitglied unserer Akademie war. Am 7. November ist die Tochter von Werner Heisenberg, Barbara Blum, in Leipzig zu Gast und spricht am Beispiel der Geschichte ihres Vaters über auch heute brisante Themen wie die Wissenschaftsfreiheit, die Trennung von Wissenschaft und Politik und auch darüber, wie schwer es ist, eigene Wertvorstellungen zu bewahren, wenn es um das Überleben in einer Diktatur geht.
Heisenberg in Leipzig – Im Dunstkreis der Politik
Vortrag von Barbara Blum
"Heisenberg in Leipzig“ betrifft vor allem die Jahre 1927 bis 1942, d.h. die Zeit vom Aufstieg der nationalsozialistischen Partei und dem Entstehen des “Dritten Deutschen Reichs“ bis zum absehbaren Untergang gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Der Vortrag befasst sich mit Fragen, die heute erneut an Aktualität gewonnen haben: Kann man die reine Wissenschaft von der Politik trennen? Wo endet die Freiheit der Wissenschaft, und wo beginnt die Politik? Warum ist Heisenberg nicht, wie so viele seiner Kollegen, aus Deutschland ausgewandert? Welche Kompromisse musste er eingehen, um in Deutschland weiter forschen zu können? Welche Konsequenzen hatte seine Entscheidung für sein persönliches Leben? Hat sich jeder schuldig gemacht, der in Deutschland geblieben ist? Ist es möglich, in einer Diktatur zu überleben, ohne seine eigenen Wertvorstellungen zu korrumpieren? Diese und ähnliche Fragen sollen durch konkrete Begebenheiten aus dem Leben Werner Heisenbergs in den Leipziger Jahren exemplarisch beleuchtet werden.
Vortrag im Rahmen der Reihe "Werner Heisenberg in Leipzig".
Veranstalter: Universität Leipzig, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin, Heisenberg-Gesellschaft München e.V.