Erwachsensein: Ist das nicht nur ein blasser Abglanz jugendlicher Träume, eine endgültige Absage an die Hoffnung, das Leben zu genießen? Susan Neiman zeigt, warum es sich lohnt, erwachsen zu werden – und wie uns die Philosophie dabei helfen kann.
Unsere Kultur verklärt die Zeit der Jugend mehr, als Peter Pan zu träumen gewagt hätte. Und alles, was danach kommt, erscheint als unaufhaltsamer Niedergang. Kein Wunder, dass uns erwachsene Vorbilder fehlen. Andererseits wusste schon Kant, dass Unmündigkeit einfacher ist – für den Einzelnen, vor allem aber für staatliche Obrigkeiten. Susan Neiman wendet sich gegen diese resignative Sicht auf das Erwachsensein. Sie liest die Philosophen neu und plädiert mit Rousseau und Kant: Nehmen wir uns die Freiheit, etwas vom Leben zu verlangen! Denn Reife bedeutet nicht das Ende aller Träume, sondern ein subversives Ideal: das Leben in seiner Widersprüchlichkeit zu ergreifen und glücken zu lassen.
Susan Neiman, 1955 in Atlanta, Georgia, geboren, war Professorin für Philosophie an den Universitäten Yale und Tel Aviv, bevor sie im Jahr 2000 die Leitung des Einstein Forums in Potsdam übernahm.
Susan Neiman: Warum erwachsen werden? Eine philosophische Ermutigung, Berlin: Hanser 2015.
"Leipzig liest" in der Akademie: Drei Tage lang sind zahlreiche Autoren in der Karl-Tauchnitz-Str. 1 zu Gast, um aus ihren Werken zu lesen und um über gesellschaftlich, politisch und philosophisch relevante Fragen zu diskutieren.
Ein Überblick zum gesamten Programm gibt es auf www.leipziger-buchmesse.de
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