Im Aprilkolloquium stellt die Kommission Wissenschaftsgeschichte ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor. Zu Gast wird auch der Wissenschaftshistoriker Prof. Dr. Andreas Kleinert sein mit einem Vortrag zu "Newton - Euler - Le Sage. Zur Theorie der Schwerkraft im 18. Jahrhundert".
Programm
Prof. Dr. Menso Folkerts
Vorstellung der Kommission
Prof. Dr. Andreas Kleinert
Vortrag: Newton - Euler - Le Sage. Zur Theorie der Schwerkraft im 18. Jahrhundert
Obwohl die Mathematiker des 18. Jahrhunderts mit der Newtonschen Gravitationstheorie erfolgreich komplizierte astronomische Rechnungen anstellten, warfen sie Newton vor, dass er keine mechanische Erklärung für die Anziehungskraft zwischen den Himmelskörpern und für die Schwerkraft geben konnte. Die von ihm postulierte Anziehungskraft wurde mit den verborgenen Qualitäten der Naturwissenschaft des Mittelalters gleichgesetzt. Um diesem vermeintlichen Mangel der Newtonschen Physik abzuhelfen, haben zahlreiche Wissenschaftler Theorien entwickelt, in denen die Schwerkraft auf mechanische Ursachen zurückgeführt wurde. In dem Vortrag wird die mechanische Gravitationstheorie des wohl bedeutendsten Mathematikers des 18. Jahrhunderts, Leonhard Euler, vorgestellt, und es wird gezeigt, wie er in einem noch unveröffentlichten Briefwechsel mit dem Genfer Physiker Georges-Louis Le Sage auf dessen Einwände gegen seine Theorie reagiert hat.
Interessenten sind herzlich willkommen.
Im Anschluss besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Kommissionen unterstützen die Forschungsarbeit der Akademie und setzen sich aus Akademiemitgliedern und profilierten Fachgelehrten zusammen. Die Kommission Wissenschaftsgeschichte koordiniert und fördert Forschungen zur Geschichte der Naturwissenschaften, der Mathematik, der Technik und der Medizin durch eigene Arbeiten und durch Unterstützung anderer Institutionen. Sie richtet interdisziplinäre medizin- und wissenschaftshistorische Arbeitstagungen und Kolloquien aus oder beteiligt sich an ihnen.