Nachdem aufgrund des Bahnstreiks eine Verschiebung notwendig geworden war, kann das Jenaer Mai-Kolloquium nun am 16. und 17. Juli nachgeholt werden. Der Lehrstuhl für Indogermanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig laden ein zum 9. Jenaer Mai-Kolloquium zum Thema Wörter bilden – Zum 25. Todestag von Bernd Barschel. In diesem Jahr wird das Mai-Kolloquium zum Gedenken an Bernd Barschel (1937–1990) veranstaltet, der von 1970 bis zu seinem frühen Tod an der Jenaer Universität wirkte.
Seinem engagierten Einsatz ist es zu verdanken, dass die Indogermanistik in Jena auch nach der 3. Hochschulreform, die sich insbesondere für die sogenannten „kleinen Fächer“ verhängnisvoll auswirkte, fortbestand. Das diesjährige Jenaer Mai-Kolloquium befasst sich mit dem Thema Wortbildung. Als Teilgebiet der Morphologie gehört die Wortbildung zu den wichtigsten Disziplinen der linguistischen Forschung. Der von Johann Wolfgang von Goethe geprägte und ursprünglich botanische Begriff bezieht sich auf den Bau und die Struktur von Wörtern. Er wurde bereits 1860 vom Jenaer Indogermanisten August Schleicher in die vergleichende Sprachwissenschaft übernommen und ist seither fester Bestandteil der Linguistik. Das traditionelle Jenaer Mai-Kolloquium wendet sich nicht nur an Fachwissenschaftler, sondern auch an die interessierte Öffentlichkeit.