Ein Podiumsgespräch mit
Dr. Eva Sternfeld
Leiterin der China-Arbeitsstelle an der Technischen Universität Berlin
Prof. Dr. Andreas Berkner
Universität Leipzig
Prof. Dr. Reimund Schwarze
Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Climate Service Center Hamburg
Prof. Dr. Hans Wiesmeth
Technische Universität Dresden, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Moderation: Ingolf Becker
Mitteldeutscher Rundfunk
Im Anschluss kleiner Umtrunk.
Ansprechpartnerin von Geisteswissenschaft im Dialog ist Frau Dr. Karla Neschke: neschke@leibniz-gemeinschaft.de
Eine Übertragung beim Mitteldeutschen Rundfunk ist am Samstag, 29.1.2011, um 22 Uhr vorgesehen.
Veranstaltungsmittschnitt unter: http://www.geisteswissenschaft-im-dialog.de
Einladungsflyer
Statements und Positionen
Der weltweite Strombedarf wird in diesem Jahrhundert auf das Sechsfache ansteigen. Um diese Energiemengen bereitzustellen und gleichzeitig den Ausstoß von Kohlendioxid massiv herunterzufahren, sind neue Energietechnologien unverzichtbar. Beruhigend ist, dass von Energieknappheit nicht die Rede sein kann. Die Sonne schickt ununterbrochen die gewaltige Leistung von etwa 120.000 Milliarden Kilowatt auf die Erde. Ebenso decken Windenergie, Biomasse und Erdwärme rechnerisch das Tausendfache unseres Bedarfs. Wenn die mit Hochdruck arbeitende Fusionsforschung erfolgreich ist, wird sie in der zweiten Jahrhunderthälfte einen Großteil des weltweiten Energiebedarfs decken können.
Noch bestimmen aber fossil betriebene Kraftwerke und die Kernenergie unsere Energieversorgung. Doch die Endlagerung insbesondere der hochradioaktiven Abfälle aus abgebrannten Brennelementen ist bisher ungelöst. Kohle stünde verhältnismäßig reichlich und billig zur Verfügung. Kohleverbrennung aber schadet dem Klima. Auch wenn in den letzten 20 Jahren der Wirkungsgrad von Kohlekraftwerken um 20 Prozent gesteigert werden konnte, bleibt der noch immer zu hohe Kohlendioxidausstoß. In der aufstrebenden Wirtschaftsnation China geht beinahe wöchentlich ein neues Kraftwerk auf Kohlebasis ans Netz. So erwünscht und akzeptiert Bioenergie- Alternativen sind, so weit entfernt sind sie in der Praxis von einer wirtschaftlichen Nutzung. Doch die Umstellung der Energieversorgung muss in den nächsten Jahrzehnten vollzogen werden. Der Druck dazu entsteht durch den Klimawandel und durch den steigenden Energiebedarf. Die Frage bleibt, welcher Energiemix klimafreundlich und zugleich wirtschaftlich ist.
Wie gehen wir mit fossilen Energieträgern in einer Mittelfristperspektive in Europa und einer Langfristperspektive weltweit um? Woher kommt der Strom der aufsteigenden Wirtschaftsnationen in Asien und Südamerika? Wie wird die Energiewirtschaft der nächsten Jahrzehnte aussehen? Welche der alternativen Energieträger können wir uns leisten? Diese und weitere Fragen sollen mit Experten aus der Wirtschaftswissenschaft, den modernen China-Studien, der Volkswirtschaft und Geowissenschaft diskutiert werden. Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Statements und Positionen:
Ein Wirtschaftswunder gebaut auf Kohle –
Herausforderungen für Chinas Energiesektor und den Klimaschutz
Dr. Eva Sternfeld
Strom kommt nicht aus der Steckdose –
Möglichkeiten und Grenzen raumordnungsplanerischer
Steuerung
zwischen Braunkohle, Windkraft und Solarenergie
Prof. Dr. Andreas Berkner
Wunsch und Wirklichkeit.
Der Siegeszug
fossiler Brennstoffe
Prof. Dr. Reimund Schwarze
Deutschlands Energiewirtschaft
im internationalen ökologischen Kontext
Prof. Dr. Hans Wiesmeth
Prof. Dr. Björn Alpermann, Universität Würzburg, musste seine Teilnahme leider kurzfristig absagen.